Claudia Grasse – Bilder aus erfundenen und gefundenen Geschichten

Am 20. Juni 2013 um 20:00 Uhr fand im Reepschlägerhaus die Vernissage zur Ausstellung von Claudia Grasse – Bilder aus erfundenen und gefundenen Geschichten statt.

Die „geschichtsflüchtigen“ Einzelbilder, die dem Erzählfluss, dem Vorbeigleiten widerstehen, sind Märchen, Fabeln und Geschichten entnommen, die die Künstlerin selbst geschrieben hat. „Das Märchen von Rosenblättchen“, von Clemens Brentano, bildet da eine Ausnahme. Die Künstlerin hat sich das schöne Kunstmärchen mit Illustationen (Radierungen), bereits als Grafikstudentin „zu Eigen gemacht“.

Die Techniken sind nach den Geschichten gewählt, wie z.B. der Holzschnitt für ein Buchstabenmärchen „Nachtgefischtes“ oder Scherenschnitt und Collage für die Geschichte des Verlierens und Findens: „Ein Herz aus Seife und andere Fundsachen“

Die Geschichten sind sowohl für „große Kinder“ als auch für kleine Kinder zu verstehen.

Claudia Grasse war neben ihrer Produktion von Bildgeschichten auch als Kunsterzieherin in Hamburg tätig, sowie auch als Nachlassbetreuerin ihres Malervaters Werner Scholz.

Ihre künstlerische Entwicklung ergab sich aus dem familiären Umfeld. Der Vater expressionistischer Maler, die Mutter mit kunsthandwerklicher Begabung.

Claudia Grasse studierte einige Semester an der Folkwangschule in Essen freie Grafik und setzte das Studium in Berlin, an der HFBK, bei Professor Lortz fort. Außerdem absolvierte sie das Kunsterzieherexamen (Klasse Fred Thieler).

Das Erzählen in Bildern ist ihr unverzichtbar geworden und führt sie auch zu neuen Darstellungsformen, u. a. zum Papiertheater („Die Teeerizade“ wurde 2012, im Altonaer Museum aufgeführt).

Die Bildergeschichten richten sich sowohl an Kinder wie auch an Erwachsene. Die Texte zu Märchen und Fabeln, aber auch zu phantastischen Geschichten schreibt die Künstlerin selbst, bis auf wenige Ausnahmen.

Die meisten Bücher sind Unikate im Handdruck hergestellt und im Buchhandel nicht erhältlich.

Die verwendeten Techniken richten sich nach den Geschichten: Linol- und Holzschnitt, Scherenschnitt, Collage, Radierung, Farbstift- oder Tuschfederzeichnung.

Die Künstlerin veranstaltet zudem am 27. Juni 2013 um 15:00 Uhr einen Kindernachmittag.

Kinder ab 7 Jahren gestalten unter der Anleitung von Kunstpädagogin und Illustratorin Claudia Grasse, die zur Zeit im Reepschlägerhaus ausstellt, ihr eigenes fantasievolles Gartenmärchen in Bild und Wort. Kostenbeitag 3,00 EUR. Um Anmeldung unter info@reepschlaegerhaus.de wird gebeten. Max Anzahl Teilnehmer 12.

Neben den bildlichen Erzählen entstehen auch kleine Papiertheaterstücke.

Vita:

  • 1946 als Tochter des expressionistischen Malers Werner Scholz in Alpbach/Tirol geboren
  • 1966 Matura in Kufstein
  • 1967 Beginn des Grafikstudiums an der Folkwangschule in Essen
  • 1970 – 1978 Grafikstudium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, bei Prof. Lortz und kunstpädaogisches Studium, Malklasse Fred Thieler einige Studiensemester Kunstgeschichte und Germanistik an der FU Berlin und Hamburg
  • Seit 1979 in Hamburg lebend als Kunstpädagogin (bis 2011) und freie Buchkünstlerin
  • 1981 Geburt des Sohnes Christian
  • 1998 zum 100. Geburtstag des Vaters das Werkverzeichnis der Ölbilder erstellt regelmäßige Aufenthalte in Tirol und Reisen nach Italien

Ausstellungen:

  • 1979 Kinderbuchausstellung des NBK Berlin
  • 1980 „Bilderbücher nicht nur für Erwachsene“, Paul & Paulinchen, Hamburg
  • 1981 Ausstellung der Hamburger Illustratorengruppe bei Bodo Nickl, Galerie für Schmuck und Kunst, Zürich
  • 1991 und 2001 Einzelausstellwig in der Büchehalle Niebüll
  • 1997 „Experiment Bilderbuch“ in Oldenburg
  • 2003 Scherenschnitte im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Hamburg, „Spaß mit Büchern“, Workshop für Kinder (Schablonenbüchlein nach einem Gedicht von E. Lear), Literaturhaus Hamburg
  • 2004 Kleine Werkschau mit Buchpräsentation im „Wohnzimmmer“ Hamburg
  • 2006 „Spaß mit Büchern, Aufführung des Gartenmärchens als Papiertheater mit Kindern, Literarturhaus Hamburg
  • 2012 Ausstellungbeteiligung: „Hänsel und Gretel im Bilderwald“, Illustrationen romantischer Märchen aus 200 Jahren, Frankfurter Goethe-Haus

Dauer der Ausstellung
20. Juni 2013 bis 4. August 2013

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.